Die Vorsitzende des Jüdischen Lehrhauses,
Eva Tichauer Moritz (rechts),
überreichte der Jüdischen Gemeinde
zum Einzug in das neue Gemeindehaus
ein Bild des letzten Gemeindehauses
in Göttingen vor der Shoah
(c) Foto Cordula Tollmien
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Zuvor hatte die zweite Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde, Jacqueline Jürgenliemk (links), das Jüdische Lehrhaus folgendermaßen begrüßt:
"Synagogen, jüdische Versammlungsorte, und das gilt auch für unser Gemeindezentrum, sind stets auch Lernstätten. Im osteuropäischen Schtetl ging man zur Schul. Insoweit und nicht zuletzt, weil es interessierten Christen offensteht, ist das Jüdische Lehrhaus, das vor zwei Jahren hier in Göttingen entstanden ist, eine wichtige und begrüßenswerte weitere Bildungseinrichtung. Für den Vorstand spricht jetzt Eva Tichauer Moritz:
Lasst uns aus den Erfahrungen der Vergangenheit und unseren heutigen Kenntnissen darüber die Zukunft aufbauen!! Heute, bei der offiziellen Einweihung des neuen Gemeindezentrums in der Angerstrasse,
Die Gemeinde, die in der kommenden Woche das zehnte Jahr ihrer Wiederbelebung feiert, ist keine neue Gemeinde. Sie hat eine vorhergehende lange Geschichte seit dem 13. Jahrhundert. Unsere zwei Tora-Rollen sind keine neuen Rollen, jede hat ihre eigene Geschichte der Tränen, der Verfolgung, des Verstecktseins – bis sie bei uns wieder den würdigen Platz erhalten haben, der ihnen gebührt. Die Menschen, die die heutige Gemeinde bilden, jeder von uns, brachte und bringt seine eigene Geschichte, seine Vergangenheit mit, und versucht innerhalb der Gemeinde, innerhalb der Verbände und der Stadt den persönlichen Platz zu finden, um sich als Teil des Ganzen zu entfalten. Im Gedenken an die nicht mehr lebenden Menschen, die die Gemeinde damals bildeten, versuchen wir, die Geschichte zu rekonstruieren, in dem wir Film-Interviews mit den Noch-Lebenden machen. Und nun dieses Haus. Auch dieses Haus ist kein neues Haus: passend zur Gemeinde, zu den Toratot und zu den Menschen, die diese Gemeinde bilden, hat auch das Haus seine Geschichte, die zu würdigen ist. Als Erinnerung an diese Geschichte überreiche ich heute im Namen des Jüdischen Lehrhauses einen Teil unserer früheren Geschichte in dieser Stadt, in Form eines Bildes des letzten Ortes jüdischen Lebens vor der Shoah,
des Gemeidehauses, das in der Weender Landstrasse 26 stand – wo heute der Parkplatz der Universität ist:
Und heute hat die Gemeinde wieder eine eigene Bleibe. Ich wiederhole meinen anfänglichen Appell:
Daran arbeiten gemeinsam die Jüdische Gemeinde und das Jüdische Lehrhaus. Baruch ata Adonai eloheynu melech ha'olam
Gelobt seist Du, Ewiger, Herr der Welt, der du uns das Leben gegeben hast,
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